Nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen bedeutet, ökonomisch tragfähige Innovationen zu entwickeln, die ressourcenschonend und klimaverträglich sind sowie Anforderungen an eine gute Qualität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen erfüllen. Gerade die Verbindung von guter Arbeit und ökologischen Neuerungen wird bislang in der Nachhaltigkeitsforschung und der Unternehmenspraxis noch zu wenig als Gestaltungsaufgabe und Innovationspotenzial für nachhaltiges Wirtschaften beachtet. Im Rahmen nachhaltigen Wirtschaftens gibt es gute Gründe, gute Arbeit und ökologische Neuerungen miteinander zu verknüpfen, wie:

  • Verbindungen zwischen ökologischen Neuerungen und guter Arbeit erschließen positive Synergien: Sie können zu umwelt- und gesundheitsverträglicheren Arbeitsbedingungen beitragen, die sozialen wie und ökologischen Handlungskompetenzen von Beschäftigten bzw. von Fach- und Führungskräften stärken, neue Beschäftigungsperspektiven und -felder eröffnen sowie die Identifikation von Beschäftigten mit ihrer Arbeit und Unternehmen stärken.
  • Zwischen ,Arbeit und Ökologie‘ bestehen jedoch öfters auch Konfliktpotenziale: Ökologische Innovationen in Unternehmen und in unternehmensübergreifenden Wertschöpfungsketten bedeuten häufig eine Veränderung von Arbeitsprozessen und Arbeitsbedingungen sowie von Arbeits- und Qualifikationsanforderungen an Führungskräfte wie Beschäftigte. Diese Veränderungen können von Beschäftigten als Beeinträchtigung ihrer Arbeitsqualität sowie mitunter auch ihrer Arbeitsplatzsicherheit und Beschäftigungsperspektiven erlebt werden. Ziel- und Erwartungskonflikte zwischen Ansprüchen an gute Arbeit und an ökologische Neuerungen erfordern daher eine konstruktive Bearbeitung. Ökologische Innovationen können letztlich nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn sie von Führungskräften und Beschäftigten bzw. ihren Interessenvertretungen mitgestaltet und unterstützt werden.
  • Beschäftigte verfügen oftmals über ein vielgestaltiges und gesättigtes Erfahrungswissen über Arbeitsprozesse, Arbeitsweisen oder technische Anlagen sowie im Umgang mit Kundinnen und Kunden sowie mit Klientinnen und Klienten. Dieses Erfahrungswissen bildet für ökologische Neuerungen oftmals eine bedeutsame Wissensgrundlage. Die Beteiligung von Beschäftigten ermöglicht, dieses Erfahrungswissen in ökologische Innovationsprozesse einzubringen und diese Prozesse aktiv mitzugestalten.